Röntgen-Atlas der Kriegsverletzungen 1914-1916: Herausgegeben von den leitenden Ärzten der Lazarettabteilungen des Allgemeinen Krankenhauses St. Georg in Hamburg
Einzige Ausgabe. Grünes Original-Leinen mit goldgeprägtem Deckeltitel. Tafel I-LIII zeigen Röntgenbilder, die Tafeln LIV-LXII fotografische Aufnahmen der Verletzten und auf den Tafeln LXIII-LXXV befinden sich 26 montierte, originale stereoskopische Täfelchen. // Seltenes Werk mit Röntgenabbildungen von schweren Kriegsverletzungen deutscher Soldaten neben rekonstruktiven Operationen. Die Einleitung enthält folgende Aspekte: Brustschüsse, kriegsneurologische Ergebnisse und Betrachtungen, augenärztliche Bemerkungen, Zahnärztliches über Kieferschüsse, Bemerkungen zur Projektildiagnose und zur Entwicklung der Röntgenröhre während des Ersten Weltkriegs. Danach folgt die Darstellung von Krankengeschichten und Stereoaufnahmen. Das umfangreiche Bildmaterial zu den Krankengeschichten und Stereoaufnahmen stellt den Schwerpunkt des Werks dar. 1895 hatte Carl Wilhelm Röntgen erstmals in den „Sitzungsberichten der Würzburger Physikalisch-medicinischen Gesellschaft“ über „eine neue Art von Strahlen“ berichtet. Nur zwei Wochen später präsentierte er seine Entdeckung Kaiser Wilhelm II im Sternensaal des Berliner Schlosses, der daraufhin schwer beeindruckt die Errichtung erster „Röntgenkabinette“ befahl. „Im Vorfeld des Ersten Weltkrieges wurde nicht nur waffentechnisch, sondern auch medizintechnisch aufgerüstet. Die beteiligten Armeen hatten das Potential des von Wilhelm Conrad Röntgen entdeckten Untersuchungsverfahrens für militärische Zwecke rasch erkannt: Erstmals konnten Schussfrakturen und Steckschüsse sichtbar gemacht werden. Damit wurde der Erste Weltkrieg zu einem Experimentierfeld der Radiologie, insbesondere die Fremdkörper-Lokalisationsdiagnostik bot viel Material für wissenschaftliche Forschungen und technische Verfeinerungen.“ (Prof. Maria Ruisinger). Der technische Fortschritt und der massenhafte Einsatz von Granaten führte hunderttausendfach zu schwersten Gesichtsverletzungen, die in solcher Masse in keinem vorherigen Krieg aufgetreten waren. Die Plastische Chirurgie stand vor der großen Herausforderung, den Soldaten ein menschenähnliches Antlitz wiederzugeben, um ihr körperliches und seelisches Leiden zu mindern. Haut- und Knochentransplantationen, orthopädische Apparaturen, Gesichtsmasken – die Entwicklungen dieser Zeit waren ein Meilenstein in der Entwicklung der plastischen Chirurgie, aus der sich die moderne Schönheitschirurgie entwickelte. // Zustand: Leinenband etwas fleckig und am Rücken mehr gebräunt. Altes Bibliotheksschild aus Papier am oberen Rücken, Bibliotheksstempel auf Titel. Leichte Lagerspuren, Deckel minimal verzogen. Bindung absolut fest, innen sehr sauber und wohlerhalten.
Bibliographische Angaben:
- Gewicht: 3500 g
- Seitenzahl: [4], 109, [1] Seiten, LXXV Tafeln
- Einband: Folio, Original-Leinen
- Verlag / Ort: Hamburg: Lucas Gräfe & Sillem
- Jahr: 1916
- Auflage: Keine Angabe
Artikelnummer: 16498
3.500,00 €
Verfügbarkeit: Vorrätig
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