Planisphaerium terrestre – altkolorierte Weltkarte 1738
Vollständiger Titel: Planisphaerium terrestre Cum Globi Du Coeleste Terr Et Sphaerium Armill. Sehr schöne, kräftig und nuancenreich kolorierte, in zwei Hemisphären unterteilte Weltkarte aus der Werkstatt des Leipziger Kupferstechers Johann Martin Bernigeroth (1713-1767). Umrahmt werden die Hemisphären oben von Darstellungen von 5 wichtigen astronomischen Systemen: Ganz links das kopernikanische System („Sytema Copernici qui circa in Sec. XVI“), mit der Sonne im Zentrum, von Planeten umkreist, rechts daneben die Mondphasen („Phases Lunae“), in der Mitte die vier Jahreszeiten, die durch Stellung der Erde zur Sonne entstehen („Ratio quatuor temporum Anno“), rechts daneben Sonne- und Mondfinsternis (Eclypsis Solis et Lunae), ganz rechts das Tychonische Weltmodell („Hypothesis Tychon circ. fin XVI“), ein sowohl geo- als auch heliozentrisches Weltbild, wonach Mond und Sonne um die Erde kreisen, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn jedoch um die sich bewegende Sonne. Zwischen den Hemisphären und den astronomischen Darstellungen die Titelbanderole. Unterhalb der Hemisphärenkugeln zwei Globen, der linke, ein Himmelsglobus, zeigt astronomische Tierbilder; rechts ein Erdglobus auf dem man Asien erkennen kann. Unten mittig eine Armillasphäre, eine alte astronomische Gerätschaft zur Darstellung der Bewegungen von Himmelskörpern. Insgesamt vier barocke Putten zieren den unteren Bildbereich, mit Fernrohr, Winkel und Schreibwerkzeug führen sie astronomische Berechnungen durch. Im Hintergrund lassen sich Naturerscheinungen erahnen: Vulkane, Erdbeben (dargestellt durch eine sich ausbreitende Welle) und die über dem Meer aufgehende und kräftig strahlende Sonne. Im oberen Rand beschriftet „TAB I. ad Geograph. et Astronom.“ Ohne die bei manchen Exemplaren vorhandenen Randnotizen zu Zeichner und Drucker. Interessant und den geografischen Kentnisstand der Zeit gut wiederspiegelnd ist die Darstellung Kaliforniens als Insel und die sehr in die breite gezogene Abbildung Australiens nebst der ungenauen Wiedergabe der pazifischen Inseln. Die Insel Tasmanien südöstlich von Australien wird hier noch nach als „Diemens Land“ bezeichnet nach dem mutmaßlichen Erstentdecker Antonio van Diemen – erst 1855 wurde sie nach ihrem tatsächlichen Entdecker Abel Tasman in Tasmanien umbenannt. // Zustand: Gleichmäßig leicht gebräunt und im unbedruckten Rand etwas fleckig. Fachmännisch ausgeführte Papierrestaurationen. Vollständig hinterlegt und mit restaurierten Randeinrissen, die nur im Gegenlicht sichtbar werden. Insgesamt sehr guter Zustand, schönes Kolorit. Feines Sammlerstück.
Bibliographische Angaben:
- Gewicht: 1100 g
- Seitenzahl: Keine Angabe
- Einband: Keine Angabe
- Verlag / Ort: Leipzig
- Jahr: 1738
- Auflage: Keine Angabe
Artikelnummer: 14292
840,00 €
Verfügbarkeit: Vorrätig
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