Historia Herrn Georgen und Herrn Casparn von Frundsberg, Vatters und Sons, beyder herrn zu Mündelheym ritterlicher und löblicher Kriegsthaten
Erste Ausgabe der Lebensbeschreibung des Landsknechtführers Georg von Frundsberg (1473-1528) und seines Sohnes Kaspar (1500-1536). Mit einem Titelholzschnitt von Jost Amman, welcher Kaspar und Georg von Frundsberg als Doppelporträt zeigt. Ferner zwei Holzschnitt-Druckermarken. KOLLATION: 3 nn., 180 num., 24 num., 7 nn. Bll. – ohne die 2 leeren weißen Blatt, sonst absolut vollständiges Exemplar. Gebunden in einen Halbpergamenteinband des 17. Jahrhunderts mit marmorierten Deckelbezügen und handschriftlich hinzugefügtem Rückentitel. Mit dem oft fehlenden lateinischen Anhang („Absolutae Historiae Dominorum a Frundsberg“). ZUSTAND: Einband am unteren Rücken mit Spuren alter Feuchtigkeitseinwirkung. Textseite am äußersten Rand mit schwachem Feuchtigkeitsrand. Vereinzelte Annotationen von sehr alter Hand. Titel gering fleckig. Vorsätze erneuert – insgesamt überaus wohlerhaltenes und schönes Exemplar. // Georg (auch Jörg oder George) von Frundsberg gilt als „Vater der Landsknechte“ – als Feldhauptmann Kaiser Maximilians baute er nach schweizerischem Vorbild eine schlagkräftige Infanterie aus Pikenieren auf und perfektionierte die Taktik des „Gewalthaufens“, eine sehr tiefgestaffelte Formation aus Pikenieren. In seinem Hauptwerk „Trewer Rath und Bedencken. Eines Alten wol versuchten und Erfahrenen Kriegsmans“ von 1522 entwickelte er zudem die Taktik der Frontverlängerung zur Umfassung ebendieser Haufen. Für Maximilian erstritt er zahlreiche Siege, am berühmtesten ist wohl die Schlacht von Padua, in der die belagernde französische Armee beinahe restlos aufgerieben wurde. In der Schlacht von Creazzo 1513 besiegte er in vierfacher Unterzahl die Truppen der Venezianer und führte fortan den Wahlspruch „Viel Feind, viel Ehr!“, der sich schnell verbreitete und bald zum Sprichwort wurde. Frundsberg redete seine Soldaten stets als „Söhne“ und „Brüder“ an und genoss als Anführer hohes Ansehen. Um seine Landsknechte zu bezahlen, verpfändete er sein komplettes Familiensilber (umgerechnet auf 12 Millionen Euro geschätzt), doch wurde letztendlich von Kaiser Maximilian finanziell im Stich gelassen. Verarmt und vom Leben gezeichnet starb er 1528 in Deutschland. Noch auf dem Sterbebett soll er resümiert haben: „Drei Dinge sollten jedermann vom Krieg abschrecken: Die Verderbung und Unterdrückung der armen, unschuldigen Leute, das unordentliche und sträfliche Leben der Kriegsknechte und die Undankbarkeit der Fürsten“. LITERATUR: VD 16, R 1053. – BM STC, German Books S. 435
Bibliographische Angaben:
- Gewicht: 550 g
- Seitenzahl: Keine Angabe
- Einband: Folio (31,5 x 20,5 cm)
- Verlag / Ort: Frankfurt: Sigmund Feyerabend
- Jahr: 1568
- Auflage: Keine Angabe
Artikelnummer: 14692
1.900,00 €
Verfügbarkeit: Vorrätig
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