Heldenbuch:

Das Heldenbuch. Welchs auffs new Corrigiert und gebessert ist, mit schönen Figuren gezieret

Mit großem Titelholzschnitt von Virgil Solis, 5 größeren u. 180 kleinen Textholzschnitte, mehrheitlich von Hans Brosamer, weiterhin noch von Hans Weiditz, Jörg Breu u.a. Pappband des frühen 19. Jahrhunderts mit Rückenschild. — Literatur: VD16 H 1568, Goedeke I, 5, Neufforge 250. – insgesamt fünfte bekannte Ausgabe des erstmals 1479 in Straßburg gedruckten Heldenbuchs. Wie alle Ausgaben selten: Von vorliegender Ausgabe sind weltweit noch 52 Exemplare und Fragmente in Bibliotheken erhalten, vier weitere Exemplare gelten als verschollen. [Walter Kofler] // Zweispaltiger Druck, bis zu 53 Zeilen. Entgegen der Ausgabe von 1545 ohne die gereimte Vorrede. Das Buch ist in vier Teile gegliedert, von denen die ersten beiden einen zusammenhängenden Sagenkomplex bilden: Die Sage von Ortnit, der eine heidnische Prinzessin erobern will und sich dabei Hilfe vom unsichtbaren Zwerg Alberich sichert, vom heidnischen König Dracheneier geschenkt bekommt und – als die Drachen zur Plage im Land werden – diese zu besiegen versucht, aber getötet wird. Der Held Wolfdietrich, Sohn von Hugdietrich (von dem wiederum eine Sage Einklang findet), erschlägt schließlich den Drachen und gewinnt so die Hand der verwitweten Königin und die Gefolgschaft der Ritter der Lombardei, mit deren Hilfe er dem treuen Berchtung zu Hilfe eilt, der ihm als einziger im Erbfolgekrieg gegen seine Brüder beisteht. Der dritte Teil enthält die Sage vom Rosengarten zu Worms (auch „großer Rosengarten“ in Abgrenzung zum „Laurin“), jener Sage, die eine Verknüpfung von Nibelungensage und Dietrichsage bildet und vom Wettstreit Dietrichs und seiner Kämpfer gegen Kriemhilds Helden im von ihr gehüteten Rosengarten erzählt; der vierte Teil behandelt den sog. „kleinen Rosengarten“, die Sage vom Kampf Dietrichs gegen den listigen Zwerg Laurin; an diesen Teil angeschlossen ist die Heldenprosa. Das Heldenbuch ist „[…] die letzte Zusammenfassung der deutschen Heldensage, auch der Nibelungensage, in volksmäßige, rhapsodenhaften Strophen“ (Neufforge). Die enthaltenen Sagen erfreuten sich im 15. und 16. Jhd. großer Beliebtheit und wurden im Zuge des zunehmenden Nationalbewusstseins im 19. Jahrhundert insbesondere durch die Neudrucke Heinrich von der Hagens und Karl Simrocks einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. // Provenienz: Aus der Bibliothek des hessischen Chemikers und Bibliophilen Waldemar Schwalbe (1882-1943) mit seinem Schattenriss-ExLibris, datiert 1937. Weiterhin alter Inventarzettel: „Speyer & Peters, Buchhandlung & Antiquariat Berlin“ (existierte bis 1911). Zustand: Durchgehend recht gut erhalten, stellenweise braunfleckig, etwa im Mittelteil größerer verblasster Feuchtigkeitsfleck, einige Blätter betreffend. Blatt 165-166 aus Bindung gelöst. Einige Seiten mit hinterlegten Randrissen (kein Textverlust). Titelseite mit knappen hinterlegten Blattausriss unten, geringer Buchstabenverlust im Druckvermerk, Druckjahr handschriftlich ergänzt. Titelseite punktuell fleckig. Einzelne Annotationen von alter Hand. Auf fliegendem Vorsatz verso hs. Eintragungen, wohl aus dem 19. Jhd. Einband stärker berieben, Ecken bestoßen, Abblätterungen am Pappbezug. Insgesamt ein relativ wohlerhaltenes und absolut sammelwürdiges Exemplar.

Bibliographische Angaben:

  • Gewicht: 1100 g
  • Seitenzahl: 187, 1 w. Bl..
  • Einband: Folio, Pappband
  • Verlag / Ort: Frankfurt: Weigand Han und Sigmund Feyerabend
  • Jahr: 1560
  • Auflage: Keine Angabe

Artikelnummer: 16442

7.900,00 

Verfügbarkeit: Vorrätig

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